Heisse Quellen und hochkomplexe Technik

In und um Baden sprudelt aus insgesamt 18 Quellen heisses Wasser – oder um genau zu sein: das mineralreichste Wasser der Schweiz. Für Thermalbad-Fans resultiert daraus ein einmaliges Wellness-Erlebnis, das Facility Management stellt es vor spannende Herausforderungen, denen sich ISS seit Eröffnung der neuen Therme annimmt.

Im November 2021 hat die neu gestaltete Wellness-Therme FORTYSEVEN im Bäderquartier in Baden ihre Tore offiziell geöffnet. Das vom Stararchitekten Mario Botta gestaltete Bauwerk setzt auf Naturmaterialien, an einigen Stellen sind spannende Relikte aus der Vergangenheit – sprich einzelne Elemente der ursprünglichen Thermalbäder aus der Römerzeit und dem Mittelalter – zu sehen. Der Mix aus erhaltener und hochmoderner Bäderkultur ist beeindruckend.

Der Name FORTYSEVEN ist derweil kein Zufall: 47 Grad ist die Maximaltemperatur des Wassers, das aus den 18 Quellen in und um Baden kommt und das hiesige Thermalbad versorgt. 432 Kubikmeter Quellwasser kommen hier jeden Tag an, wovon ein Teil für die Beckenbefüllung und ein anderer für das Erwärmen der Lüftungsanlagen und der Fussbodenheizung genutzt wird. Die Technik, die sich hinter – beziehungsweise unter – dem imposanten und zum Verweilen einladenden Gebäudekomplex befindet, ist beeindruckend. Und damit diese reibungslos läuft, ist ein Team von ISS – bestehend aus sechs Gebäudetechnikern und einem Lernenden –täglich zwischen 6 Uhr und 22.30 Uhr im Schichtdienst im Einsatz.

Sven-Uwe Klapper, Manager Technisches Facility Management, sorgt dafür, dass alle Mess- und Regelfunktionen am Gebäudeleitsystem funktionieren.

Ein Labyrinth aus Technik

Sven-Uwe Klapper, der für ISS das Technische Facility Management der Anlage verantwortet, und sein Team sind zuständig für den Unterhalt und die Wartung der gesamten Bädertechnik. «An sehr guten Tagen haben wir hier bis zu 2’000 Gäste, da müssen wir sicherstellen, dass die Anlagen auf Topleistung laufen», erklärt Klapper. Und von diesen guten Tagen gibt es inzwischen viele. Nach einem etwas holprigen Start – bedingt durch die Corona-Pandemie – erfreut sich die Wellness-Therme inzwischen grosser Beliebtheit und hoher Gästezahlen.

So erholsam der Besuch als Gast der Therme ist, so spannend ist der Blick in die Katakomben der riesigen Bade- und Saunalandschaft. Hier wird das Quellwasser empfangen, aufbereitet, gefiltert, mit Salzsäure und Chlor versetzt und je nach Zielort aufgewärmt oder abgekühlt. Die dabei entstehenden «Abfallfallprodukte» Kälte oder Abwärme werden wiederum für das Heiz- und Lüftungssystem genutzt. Man bewegt sich zwischen riesigen Wärmepumpen, Absenkbecken, Messstationen und verschiedenen Gerätschaften, die für Attraktionen wie Springbrunnen und Stromkanalbecken nötig sind. Es ist laut und warm hier unten – und für Neulinge ein ziemliches Labyrinth.

Bei dieser Messung ermittelt der Technikfachmann Wasserwerte wie Chlor, PH-Wert und Säurekapazität. Für die bakterielle Prüfung werden Proben entnommen und ins Labor gesendet.

Mensch und Maschine arbeiten Hand in Hand

Ein Gebäudeleitsystem überwacht die Therme rund um die Uhr und schlägt Alarm, wenn etwas nicht stimmt, es zu einem Ausfall kommt. Doch das reicht nicht aus: «Wir machen täglich Rundgänge durch die Technik, um selbst nachzuschauen, ob alles läuft», so der Technikfachmann. Gleiches gilt für die Kontrolle des Badewassers: Obwohl ein automatisches Mess- und Regelsystem im Hintergrund die Werte ständig analysiert, kontrollieren die Bademeister zweimal pro Tag die Wasserqualität mit einem portablen Messkoffer direkt am Becken. «Theoretisch könnte es passieren, dass die Technik ausfällt und das Gebäudeleitsystem nicht reagiert. Darum nehmen wir zusätzlich manuelle Proben», erklärt Klapper. Hinzu kommen weitere regelmässige Kontrollen des Wassers – beispielsweise auf Säurekapazität und Bakterien.

Doch nicht nur die Technik ist ausgesprochen komplex, auch die Anforderungen an die Sauberkeit sind in einem Gebäude wie dem FORTYSEVEN aussergewöhnlich hoch. Die Hygienevorgaben entsprechen jenen des Healthcare-Bereichs – entsprechend anspruchsvoll und vielfältig sind die Aufgaben des 40-köpfigen ISS Reinigungsteams, das hier vor Ort tätig ist. Alle Teammitglieder durchlaufen deswegen zu Beginn eine zweiwöchige Schulung.

Pasquale Troiano, technischer und infrastruktureller Hauswart, klärt die Pools mit Hilfe von Robotern.

‍ISS Placemaker rund um die Uhr vor Ort

«Einen Teil dieser Schulung übernimmt Sven-Uwe, denn unser Reinigungsteam muss auch gewisse Anlagen bedienen können», erklärt der zuständige Facility Services Manager von ISS, Veran Lulic. Neben Reinigung und Gebäudetechnik übernimmt ISS auch sämtliche andere FM-Services, die im FORTYSEVEN nötig sind. Die da wären: Logistik, Innen- und Aussenbegrünung, Arealpflege, Hauswartung und Security Services sowie Spezialreinigungen.

Um den hohen Hygiene- und Technikanforderungen des FORTYSEVEN gerecht zu werden ist ISS rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr vor Ort. Tagsüber sind die Techniker und drei Reinigungsmitarbeitende anwesend, und abends – wenn die Wellness-Oase für Gäste schliesst – kommen sieben weitere Personen vom Reinigungsteam und sorgen über Nacht dafür, dass die Therme am nächsten Morgen wieder in neuem Glanz erscheint.

Hohe Hygieneanforderungen: Edina Rizvic und sechs Reinigungsmitarbeitende sorgen über Nacht für Sauberkeit in allen Bereichen.  

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5 ISS Lernende haben Bestnoten erzielt

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Warum das Bäderquartier so anspruchsvoll ist