Energieeffizienz beginnt im Detail

Marjan Smolka ist seit fast 13 Jahren bei ISS und heute Energiemanager für die Region Ost. Er ist gelernter Sanitär- und Heizungsbaumeister, diplomierter Energieberater und hat 2025 seinen Master of Science in Engineering mit dem Fokus auf «Intelligente Energiesysteme» abgeschlossen. Wir unterhalten uns mit ihm über clevere Energieeinsparung, frische Luft – und warum IoT mehr kann als nur Daten sammeln.

 

Marjan, Luftfilter klingen auf den ersten Blick eher unspektakulär. Warum sind sie für die Energieeffizienz so entscheidend?

Weil sie in jeder Lüftungsanlage stecken – und der Luftstrom durch sie hindurchmuss. Mit zunehmender Verstopfung steigt der Widerstand. Die Folge: Der Motor muss mehr leisten, der Energieverbrauch steigt. Moderne Filter reduzieren diesen Widerstand deutlich – und sparen so direkt Energie.

Was unterscheidet moderne Filter von herkömmlichen?

Energieeffiziente Filter erzeugen einen geringeren Druckverlust. Der Wechsel von einem Standardfilter der Klasse D zu einem A+-Filter kann bis zu 30 % Energie einsparen – ganz ohne bauliche Massnahmen. Für unsere Kunden ist das ein klassischer «Quick Win».

Wie schnell rechnet sich ein Filterwechsel?

In der Regel innerhalb eines Jahres – abhängig vom bisherigen Filtertyp und der Laufzeit der Anlage. Relevant ist dabei auch die SWKI-Richtlinie 104-01; das ist eine technische Richtlinie des Schweizerischen Vereins von Gebäudetechnik-Ingenieuren. Sie gibt vor, dass bestimmte Filter spätestens nach einem Jahr oder bei zu grossem Druckverlust ausgetauscht werden müssen. Ein neuer, effizienter Filter sollte sich also innerhalb eines Jahres amortisieren. Und genau das ist in den meisten Fällen auch möglich.

Welche Services bieten wir unseren Kunden im Bereich Luftfilter konkret an?

Wir analysieren die gesamte Lüftungsanlage: Filter, Motor, Steuerung. Neben dem Filterwechsel führen wir Hygieneinspektionen durch und bewerten den Zustand der Anlage. Damit verbessern wir nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch die Luftqualität – ein Plus für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden.

Wie läuft ein Optimierungsprojekt typischerweise ab?

Zuerst prüfen wir die bestehenden Filter. Wenn bereits effiziente Filter verwendet werden, lohnt sich ein Austausch meist nicht. Anschliessend schauen wir uns den Lüftungsmotor genauer an. Dabei ist wichtig, wie dieser gesteuert wird: Läuft der Motor über einen sogenannten Frequenzumrichter und passt sich zum Beispiel dem CO₂-Gehalt in der Luft an? Oder läuft er einfach in festen Stufen? Diese Infos brauchen wir, um zu berechnen, wie viel Energie man mit einer Optimierung einsparen könnte. Danach messen wir die tatsächliche Motorleistung und andere wichtige Werte der Anlage. Auf dieser Grundlage erstellen wir eine Wirtschaftlichkeitsberechnung.

 

«Energie ist für mich eine Leidenschaft.»

Marjan Smolka Energiemanager

 

Mit welchen Teams arbeitest du dabei zusammen?

Mit dem operativen Team vor Ort – insbesondere mit den technischen Kolleginnen und Kollegen. Sie kennen die Anlagen am besten. Ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihr Einsatz sind entscheidend. Dafür bin ich sehr dankbar.

Wo siehst du weiteres Potenzial für smarte Einsparungen?

Gebäude sind komplexe Systeme – besonders technisch hochgerüstete Objekte wie Rechenzentren. Um zu verstehen, wo genau Energie fliesst und manchmal eben auch verloren geht, braucht es Daten und die richtigen Werkzeuge zur Auswertung. Hier kann uns «Internet of Things», kurz IoT, unterstützen: Mit Sensoren lassen sich Verbrauch und Anlagenverhalten in Echtzeit erfassen und analysieren. Im CUBE setzen wir das bereits um, wir messen kontinuierlich unseren Energieverbrauch, erkennen Unregelmässigkeiten frühzeitig und leiten Optimierungen ein. Auch KI gewinnt im Energiemanagement an Bedeutung: Algorithmen erkennen Verbrauchsmuster und steuern Komponenten mit dem Ziel, minimale Energie bei maximalem Komfort einzusetzen. Am Ende geht’s darum, dass unsere Lösungen nicht nur auf dem Papier gut aussehen – sondern vor Ort wirklich wirken.

 

NACHHALTIGKEIT MIT AUSZEICHNUNG

Wir als ISS Schweiz wurden erneut von EcoVadis, einem der renommiertesten Nachhaltigkeitsratings, ausgezeichnet – mit Gold. Und das ist alles andere als selbstverständlich: Mit 81 von 100 Punkten gehören wir zu den besten 2 % der weltweit in einem Jahr bewerteten Unternehmen. Die Bewertung umfasst zentrale Themen wie Umwelt, Arbeitssicherheit, Ethik und nachhaltige Beschaffung. In drei von vier Bereichen konnten wir uns sogar weiter verbessern: Umwelt (+4), Ethik (+2) und nachhaltige Beschaffung (+3). Einen besonderen Meilenstein haben wir beim Thema CO² erreicht: Unser Carbon Management Level wurde von Advanced auf Leader angehoben – die höchste Stufe. Das zeigt: Wir messen unsere Emissionen umfassend (Scope 1, 2 und 3), setzen konkrete Reduktionsmassnahmen um und binden unsere Lieferkette aktiv ein. Auch wenn wir im Vorjahr Platin erreicht haben, ist die diesjährige Goldmedaille ein echter Erfolg, denn 2025 wurden die Bewertungskriterien deutlich verschärft. Umso mehr zeigt das Ergebnis, dass wir uns auf hohem Niveau bewegen. Für uns ist nachhaltiges Handeln mehr als ein Ziel – es ist ein fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden, Kunden und Partnern wollen wir diesen Weg konsequent weiter gehen.

 
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