«Unsere Services sichern Stabilität, Transparenz und Skalierbarkeit im Betrieb»

ISS Schweiz denkt Gebäude ganzheitlich – von der Bauphase bis zum Betrieb. CEO André Nauer erklärt, wie ISS mit Baukompetenz, digitalen Services und einem starken Team den Facility-Management-Markt neu definiert.

ISS wird oft als klassisches Reinigungsunternehmen wahrgenommen – welche Dienstleistungen bietet ISS in der Schweiz inzwischen an, die über die Reinigung hinausgehen?

Diese Wahrnehmung ist allgemein richtig, jedoch ist ISS innerhalb der Real-Estate-Branche als führende Komplettanbieterin durchaus bekannt. Unsere Herkunft liegt in der Reinigung und wir haben uns in den vergangenen 20 Jahren zur führenden Anbieterin integrierter Facility-Services im Schweizer Markt entwickelt. 83 Prozent unseres Umsatzes stammen aus integralen IFM-Lösungen – von technischer Gebäudeinstandhaltung, Supportservices, über Workplace-Management bis zu Energiestrategien und digitaler Prozesssteuerung. Unser Mehrwert entsteht durch Integration, Skalierbarkeit und messbare Wirkung auf das Kerngeschäft unserer Kunden.

Wie kann sich ISS bei grossen Bauprojekten oder in der Bauphase von Immobilien einbringen?

Durch die Nähe zum Kerngeschäft unserer Kunden können wir sehr früh in Projekte einsteigen und bei der Projektdefinition unterstützen. Unser Fokus liegt auf Bauprojekten im Bestand unserer Key-Accounts – mit einem Projektvolumen von über CHF 140 Millionen pro Jahr. Dazu zählen drei Hauptkategorien: Workplace-Projekte, bei denen wir zukunftsfähige Arbeitswelten mit Fokus auf Ergonomie und Hybridnutzung realisieren. Asset-Replacement, etwa bei HLKS-Anlagen, Fassaden oder Dämmungen. Nachhaltigkeitsprojekte, etwa Heizungsersatzprogramme oder Photovoltaik-Roll-outs. Wir treten als Bauherrenvertretung, Generalplaner oder Totalunternehmer («open book») auf – immer mit dem Ziel, Betriebssicherheit, ESG Ziele und Investitionsschutz in Einklang zu bringen.

Was verstehen Sie unter innovativer Workplace-Technologie?

Technologie im Facility-Management muss Wirkung entfalten – nicht blenden. Wir setzen auf Smart Cleaning, Smart Hospitality und digitale Plattformen, die Servicequalität und Flächeneffizienz verbessern. Sensorik, Robotik wie auch Drohnen, IoT-Technologien und KI mit Echtzeitdaten machen Arbeitsumgebungen dynamisch, ressourcenschonend und auf die Nutzerbedürfnisse abgestimmt.

Technologie im Facility-Management muss Wirkung entfalten – nicht blenden.
Wir setzen auf Smart Cleaning, Smart Hospitality und digitale Plattformen, die Servicequalität und Flächeneffizienz verbessern.
— André Nauer, CEO

Wie unterstützen Sie Ihre Kundinnen und Kunden im laufenden Betrieb – etwa in Büros, Spitälern oder Produktionsstätten?

Wir übernehmen Verantwortung für den gesamten Betrieb. In Spitälern stellen wir rund um die Uhr Hygiene, Logistik und technische Betriebsbereitschaft sicher. In Produktionsumgebungen minimieren wir Stillstände, gewährleisten technische Konformität und optimieren Prozesse. In Bürogebäuden schaffen wir Umgebungen, die Talente binden und Kultur erlebbar machen. Immer abgestimmt auf den Business-Impact unserer Kunden.

Und der daraus resultierende Mehrwert für die Unternehmen?

Entlastung zugunsten des Fokus auf deren Kerngeschäft, dynamische Skalierbarkeit der Services entlang der Flächenbelastung, Zugang zu marktführendem Knowhow und Innovationen, Benchmarking und nachfolgender Beratung zu Optimierungen – sei dies in der Service-Konzeption, oder zu Potenzialen im Bereich Nachhaltigkeit, Energieverbrauch, Datenmanagement und oder Workspace Design. Daneben trainieren wir unsere Service Teams in Bereichen der Service Experience. Dass wir mit 97 Prozent Retention und 89 Prozent Empfehlungsrate arbeiten, bestätigt diese Wirkung eindrücklich.

Gibt es Kundensegmente und Branchen, die Sie zukünftig stärker erschliessen wollen?

Wir sehen grosses Potenzial in regulierten Branchen wie Pharma, Gesundheitswesen und Hightech – dort zählen Qualität, Compliance und professionelle Verlässlichkeit. Auch erkennen wir Chancen bei öffentlichen Institutionen und dem Betrieb von deren Infrastrukturen. Der integrale Ansatz hat sich in diesem Segment noch nicht durchgesetzt und die qualitativen wie auch ökonomischen Potenziale sind noch nicht vollumfänglich erschlossen.

Wie verändern die Digitalisierung und insbesondere KI das Gebäudemanagement?

Gebäudemanagement wird intelligent. Mit KI analysieren wir Datenströme in Echtzeit, erkennen Muster, steuern proaktiv. Das verändert alles – von Wartungszyklen über Reinigungsroutinen bis zum Energieeinsatz. Digitalisierung bringt uns von reaktiv zu vorausschauend – mit klaren Vorteilen bei Qualität und Wirtschaftlichkeit für den Kunden. Insbesondere im Themenfeld des Energie-Managements wird KI für Real-Estate-Investoren und Betreiber eine bedeutende Rolle übernehmen. Real-Time Benchmarks wie auch die automatische Steuerung der Energie-Ressourcen werden erhebliche Einsparungen oder zumindest die Investitionsplanung hinsichtlich Sanierungen oder Ersatzbeschaffung energie-effizienter Anlagen verstärkt beeinflussen.

Wie helfen Sie Unternehmen, ihren CO2-Fussabdruck zu senken?

Nachhaltigkeit beginnt bei uns nicht beim Reporting, sondern im operativen Alltag. Unsere Energy Services identifizieren systematisch Einsparpotenziale, implementieren Investitionen wie PV-Anlagen oder Heizungssanierungen und begleiten Kunden auf dem Weg zur Dekarbonisierung. Für viele Kunden sind wir damit ein aktiver Teil ihrer Net-Zero-Strategie. Wir fokussieren uns im FM-Betrieb insbesondere auf den Verbrauch von Energie-Ressourcen, Wertstoff und Abfall-Bewirtschaftung mit Fokus auf die Kreislaufwirtschaft, Photovoltaik, Biodiversität und den Wasserverbrauch.

Wie wichtig sind Ihre Mitarbeitenden für den Unternehmenserfolg?

Unsere Mitarbeitenden sind das Rückgrat unseres Geschäfts. Unsere Services sind nur so gut wie die Menschen, die sie täglich erbringen – und bei ISS Schweiz sind das rund 14 200 Kolleginnen und Kollegen aus 130 Nationen. Der nachhaltige Anstieg von CHF 240 Mio. auf über CHF 900 Mio. Umsatz war kein Zufall. Er wurde möglich durch unsere gelebte Unternehmenskultur, unternehmerisches Empowerment und stabile Führungsstrukturen auf vier Ebenen. Ein zentraler Erfolgsfaktor dabei: die gezielte Entwicklung unserer Mitarbeitenden. Wir investieren konsequent in Qualifizierung: mit über 200 Bildungsangeboten, attraktiven Karrierepfaden für Fach- und Führungskräfte und einer internen Besetzungsquote von 63 Prozent bei Kaderpositionen. Auch gezielte Integrationsprogramme – etwa für Geflüchtete – sind Teil unseres Verständnisses von nachhaltiger Entwicklung. Unsere Kultur basiert auf echter Wertschätzung. Über 400 interne Auszeichnungen pro Jahr zeigen, dass Engagement bei uns gesehen und anerkannt wird.

Zum Schluss: die Vision von ISS für die Zukunft?

Wir gestalten Lebensräume, in denen Menschen und Unternehmen erfolgreich sein können. Unser Anspruch ist, die bevorzugte Partnerin für ganzheitliches Gebäudemanagement in der Schweiz zu sein – verlässlich, innovativ und menschenzentriert. Dabei halten wir drei strategische Ambitionen vor Augen: Wir wollen innerhalb unserer Industrie als Marktführer für Arbeitssicherheit, Innovationskraft und Employer Branding wahrgenommen und anerkannt werden.


André Nauer

André Nauer ist ausgebildeter Hotelier und ist seit 1998 Teil des Teams von ISS, zunächst in der Rolle des Regionaldirektors im Gesundheitswesen.

Im Jahr 2001 wurde er in die Geschäftsleitung von ISS Schweiz berufen. Seine Beförderung zum CEO von ISS Schweiz erfolgte 2003.

Vor seiner Zeit bei ISS sammelte Nauer umfangreiche Erfahrungen in leitenden Positionen in der Hospitality-Industrie.

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