ISS chattet mit Gebäuden – dank Künstlicher Intelligenz

Wie viele Personen sind freitags im Gebäude? Wie warm war es im letzten Monat durchschnittlich im 2. Stock? Und wie viel Energie verbraucht ein Mitarbeiter im Schnitt pro Tag? Fragen wie diese kann ISS jetzt per Chat direkt an ein Gebäude stellen – und erhält die Antwort in Sekunden. Doch wie geht das?

Roger Gygli nutzt in seinem Alltag Künstliche Intelligenz – und wir bei der Erstellung dieses Fotos.

Datengetriebenes Facility Management wird zum Standard. Unternehmen wollen ihre Gebäude verstehen und optimieren – in Bezug auf den Energieverbrauch, das Nutzererlebnis und die Kosteneffizienz. Darum setzt ISS seit Jahren auf Sensoren, die in Gebäuden installiert werden und diese in Echtzeit überwachen.

Mithilfe der gesammelten Daten lassen sich «Dashboards» erstellen, die wichtige Kennzahlen grafisch visualisieren. Auf einen Blick wird sichtbar, wie es um die Luftqualität im Gebäude steht, wie viele Arbeitsplätze belegt sind oder wie oft die Toiletten seit der letzten Reinigung genutzt wurden. «Solche Dashboards zu erstellen, ist aufwändig und der Nachteil ist, dass sie nicht dynamisch sind. Das heisst, dass sie nur eine spezifische Frage beantworten. Stellt man später fest, dass es wichtiger gewesen wäre, die Daten auf eine andere Weise zu interpretieren – also eine andere Frage zu stellen – fängt man wieder von vorne an», erklärt Roger Gygli, Head Digital Transformation bei ISS Schweiz.

Und da kommt die Künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel. Seit einem Jahr entwickelt Rogers Team zusammen mit dem Schweizer Technologieunternehmen Akenza eine Plattform, die Daten dynamisch interpretiert. Trainingsort? Der ISS Hauptsitz, der CUBE. «Hier sammeln wir mit 600 Sensoren 150’000 Datenpunkte pro Tag. Diese haben wir in die Plattform eingespeist, um ihr anschliessend Fragen zu stellen, die sie darauf trainiert, die Daten zu interpretieren. Die Antworten der Plattform haben wir überprüft und ihr dann Feedback gegeben, ob sie richtig oder falsch lag. So trainiert man eine KI.»

Das Ergebnis: eine Chat-Plattform für ISS Mitarbeitende. Sie können mit ihren verwalteten Gebäuden kommunizieren, indem sie zum Beispiel fragen: «Wie viele Personen sind mittwochs durchschnittlich im Gebäude?», um Dienstpläne und Reinigungsrouten zu optimieren. Die Antwort kommt blitzschnell. Auch die Kunden profitieren: Sie können Energieverbräuche analysieren, den Flächenbedarf anpassen und Kosten senken.

Was im CUBE entstand, lässt sich auf jedes sensorüberwachte Gebäude übertragen. «Ein vergleichbares Produkt ist mir auf dem Markt noch nicht bekannt, weshalb wir mit dieser Anwendung im Bereich Künstliche Intelligenz eine Vorreiterrolle einnehmen. Das Interesse auf Kundenseite ist da, wir haben für ein Grossmandat eine Offerte erstellt, und hoffen, dass unsere KI dort bald zum Einsatz kommt», berichtet Roger. 

Roger Gygli

Head Digital Transformation, verfügt über einen MBA an der ETH Zürich und ist seit 8 Jahren für ISS Schweiz tätig.

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«Unsere Services sichern Stabilität, Transparenz und Skalierbarkeit im Betrieb»

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