Yonedys Ramirez: hoch hinaus – auf dem Spielfeld und im Beruf
Yonedys Ramirez (25) hat die Karriereleiter bei ISS schnell erklommen – mit viel Ehrgeiz, Offenheit und Lernbereitschaft. Heute ist er Objektmanager Cleaning am Standort Winterthur und absolviert parallel dazu eine anspruchsvolle Weiterbildung.
Yonedys, wie bist du zu deinem heutigen Beruf gekommen?
Nach der Schule habe ich bei ISS eine zweijährige Lehre als Gebäudereiniger EBA begonnen. Im ersten Lehrjahr war ich bei der Jowa in Volketswil im Einsatz (heute: Fresh Food & Beverage Group), im zweiten im Sihlcity. Anschliessend habe ich die Ausbildung zum Gebäudereiniger EFZ angehängt. Nochmals zwei Jahre. Im dritten Lehrjahr arbeitete ich in der Hauswart-Abteilung in Schlieren, vor allem in der Treppenhausreinigung, und im vierten Jahr war ich im Kantonsspital Schaffhausen tätig und sammelte zusätzlich Erfahrungen in verschiedenen Altersheimen.
Und wie ging es nach der Lehre weiter?
Mein EFZ-Abschluss im August 2021 mit der Note 5,3 wurde von ISS mit einem Preis gewürdigt: Ich konnte zwischen einem Weiterbildungsgutschein im Wert von 3'000 Franken oder einem zweimonatigen Sprachaufenthalt wählen. Ich entschied mich für Letzteres und reiste im Oktober nach Malta. Das war eine tolle Erfahrung, und ich konnte mein Englisch deutlich verbessern.
Zurück in der Schweiz begann ich im Dezember als Spezialreiniger im Tertianum in Winterthur, vor allem für Grundreinigungen. In dieser Zeit, es war noch Corona, sprang ich oft kurzfristig ein, wenn jemand ausfiel.
Im Dezember 2022 wurde ich zum Objektmanager Cleaning befördert. Eine grosse Herausforderung und zugleich eine einmalige Chance: frisch ab der Lehre, ein Jahr Berufserfahrung und plötzlich war ich verantwortlich für Mitarbeitende, Kundenkontakt, Einsatzpläne, Offerten und Bestellungen.
Vieles habe ich via «learning by doing» gelernt, aber ich konnte auch einzelne Schulungen besuchen und hatte viel Unterstützung, zum Beispiel von Marc Fassbind (Time@ISS). ISS hat mir das Vertrauen geschenkt und ich habe Gas gegeben: Ich habe mir Fachbücher über Management, Organisation und Leadership besorgt und mich intensiv weitergebildet.
Was hat dich auf diesem Weg besonders geprägt?
Es waren einige Chefwechsel dabei – ich habe innerhalb kurzer Zeit vier verschiedene Vorgesetzte gehabt. Besonders prägend war mein ehemaliger Vorgesetzter Roberto Campos. Er hat mein Potenzial gesehen und mich motiviert, Verantwortung zu übernehmen.
Rückblickend waren die vielen Veränderungen auch eine gute Schule. Gerade, wenn man lernt, früh Verantwortung zu übernehmen und seinen eigenen Weg zu gehen.
Apropos Veränderungen: Du hast mir erzählt, dass du im Alter von 14 Jahren in die Schweiz gekommen bist. Wie hast du diese Zeit erlebt?
Ja, das stimmt. Ich bin in der Dominikanischen Republik geboren und in Madrid aufgewachsen. Mein Vater hat damals über seinen Cousin ein Jobangebot in der Schweiz erhalten. Zuerst kamen meine Eltern, sechs Monate später sind meine beiden Geschwister und ich nachgezogen. Anfangs war ich in einer sogenannten Aufnahmeklasse, wo ich ein Jahr lang intensiv Deutsch lernte. Anschliessend besuchte ich die zweite und dritte Oberstufe der Sekundarschule. Besonders mein Vater hat mich immer dazu ermutigt, mich aktiv zu integrieren und neue Freundschaften zu knüpfen – das hat mir den Einstieg sehr erleichtert.
Neben der Arbeit warst du auch sehr sportlich unterwegs, richtig?
Ich habe viele Jahre leidenschaftlich Basketball gespielt – mit meinen 1,96 Metern Körpergrösse war ich dabei klar im Vorteil. Angefangen zu spielen habe ich in der Dominikanischen Republik, später in einem Verein in Madrid und schliesslich auch hier in Winterthur. Zuerst spielte ich rein hobbymässig, doch mit etwa 15 Jahren dann auf einem höheren Niveau. Sogar mit dem Herren-1-Team habe ich trainiert und gespielt. Das war sehr intensiv: morgens Training, dann die Lehre, danach nochmals Training. Und das fünf bis sieben Mal pro Woche, dazu Spiele am Wochenende. Das war eine grosse Herausforderung und verlangte mir viel Durchhaltevermögen ab.
Warum hast du damit aufgehört?
Ich hatte leider immer wieder Knieschmerzen – sowohl beim Training als auch bei der Arbeit. Und nach einer Weile stand ich vor der Entscheidung: Sport oder Ausbildung. Ich wollte meine Lehre gut abschliessen und mich beruflich weiterentwickeln. Heute spiele ich nur noch zum Spass mit Freunden.
Weiterbildung scheint für dich wie Training zu sein – immer dranbleiben und das Beste aus sich rausholen?
(lacht) Ja, das trifft es ganz gut. Ich absolviere gerade eine Weiterbildung zum «Bereichsleiter Reinigungstechnik» beim Schweizerischen Reinigungsverband Allpura. Fünf Module habe ich bereits abgeschlossen, im Oktober steht die Schlussprüfung an. Parallel dazu nehme ich an unserer internen Weiterbildung «Vom OM zum FSM» teil, die mich auf die Rolle als Facility Services Manager vorbereitet.
Was wird sich mit dem neuen Titel für dich ändern?
Im Prinzip übe ich viele der Aufgaben schon heute aus. Ich betreue aktuell sechs Mandate mit vier verschiedenen Kunden und bin für alles zuständig, was Reinigung betrifft: Einsatzplanung, Mitarbeiterführung, Kundenanfragen, Offerten, Qualitätskontrolle – ein vielseitiger Job. Dazu führe ich 15 Mitarbeitende. Aber mit dem Diplom habe ich dann auch die formale Qualifikation dafür.
Bleibt bei all dem auch noch Zeit für Privates?
Ja, schon. Ich schaue, dass ich an freien Tagen auch wirklich abschalten kann – zum Beispiel am Wochenende. Diese Balance ist mir wichtig. Ich spiele gerne Basketball und Fussball und lese gerne Bücher über Management, Leadership und Mitarbeiterführung.
Yonedys Ramirez ist seit 2017 Teil von ISS Schweiz und als Objektmanager Cleaning am Standort Winterthur im Einsatz. Er ist gelernter Gebäudereiniger (EFZ) und absolviert aktuell die Weiterbildung zum «Bereichsleiter Reinigungstechnik» sowie die interne Weiterbildung «Vom OM zum FSM». Er führt ein Team von 15 Mitarbeitenden.